2025
WARUM FUNKTIONIERT MEIN KÖRPER NICHT UND WIE KANN ICH DAS ÄNDERN?
Ob chronische Schmerzen und Autoimmunkrankheiten oder plötzliche Blockierungen mit Bewegungseinschränkungen – warum gerät unser Körper aus dem Gleichgewicht? Natürlich ist die Sache komplex und die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten.
So kann z.B. zu viel Belastung auf Dauer bestehen, physisch oder seelisch, mit einem ständigen Bewegen im Fight-or-Flight Modus und zu wenig Ausgleich auf der anderen Seite mit dem Ankommen im tiefen Entspannungsmodus. Man kann das Ganze wie 2 Waagschalen betrachten – und das dynamische, sich ständig verändernde Gleichgewicht kann nur dann bewahrt werden, wenn nicht zu viel ausschließlich in die eine Waagschale gelegt wird.
Doch jede Krise ist auch eine Chance, alte Gewohnheiten und Muster zu erkennen, diese zu verlassen und unseren Körper und Geist neu zu organisieren. Und dabei müssen wir nicht alles auf einmal in Angriff nehmen, was nicht optimal in unserem augenblicklichen Leben verläuft. Aus meiner Erfahrung ist es eher hilfreich im großen System nach und nach einige Stellschrauben zu verändern und in kleinen Schritten zu denken. Wenn man ein Problem (oder neutraler formuliert ein Thema) von mehreren Seiten angeht, kommt es irgendwann zur Veränderung. Kein Schmerz muss für immer bleiben, auch wenn es ihn vielleicht schon seit sehr langer Zeit gibt.
Zu große und zu schnelle Veränderung zu einer Zeit kann eventuell zu viel für unser System sein und es eher destabilisieren. Deswegen empfehle ich im Kleinen anzufangen und nach und nach neue Dinge im eigenen Leben einzubauen. Das kann z.B. ein einwöchiges Heilfasten sein, 10minütige Übungseinheiten am Tag, ein neuer Kurs, ein vierwöchiger Zucker- oder Kaffee-Verzicht, digitaler Detox am Abend oder Behandlungen, ob osteopathisch oder mit anderen ganzheitlichen Heilansätzen.
Unsere Themen laufen uns auch nicht weg, deswegen nicht zu viel Input auf einmal. Und langsamere Veränderungen, die beständig sind, werden nachhaltig im System verankert.
2024
ORIENTIERUNG IN DER KÖRPERARBEIT
Ankommen in der Tiefe
Durchlässigkeit
Zentrierung
Langsamkeit
fließender Atem
kraftvolle Basis
Grenzen wahrnehmen
Weite schaffen
bewusste Kraftintensität
Nachspüren ( Verinnerlichung / Integration )
ENERGIE GEHT NIE VERLOREN
Für Bewegungen sollten wir nur so viel Kraft wie nötig verwenden. Überschüssige Energie, die nicht die Körperbahnen vollständig durchlaufen kann, bleibt im Gewebe stecken und Verspannungen entstehen.
Wenn wir nur die notwendige Kraft in unsere Bewegung legen, verlaufen unsere Bewegungen harmonisch, wir nehmen mehr wahr und wir haben mehr Energie für andere Bereiche zur Verfügung.
GEDULD
Unser Körper braucht Zeit für Veränderungen.
Langsame Anpassung ist nachhaltiger – schnelle abrupte Veränderungen kann das System nicht immer ausgleichen und es kann zu Verletzungen im Gewebe kommen.
Wenn wir mit Geduld und ohne feste Vorstellungen oder Ziele unsere Übungen angehen, sind sie effektiver und können mehr bewirken.
GRENZEN
Zuerst müssen wir unsere Grenzen wahrnehmen, um dann an ihnen bewusst arbeiten zu können. Dadurch erweitern wir hier den Raum und es kommt zu nachhaltigen Veränderungen. Wir respektieren das augenblickliche Limit, gehen darüber nie hinaus und geben dem Gewebe die Zeit, sich zu lösen.
In der Körperarbeit wollen wir uns und unseren Körper fordern, aber nicht überfordern.
SANFTE DEUTLICHE REIZE
In die Tiefe zu gehen bedeutet, sich auf Impulse und Reize einzulassen.
Diese sind am effektivsten, wenn sie deutlich sind – wir uns aber dennoch im angenehmen Schmerzbereich befinden. Sind die Reize zu stark, werden Schutzmechanismen unseres Körpers aktiviert, die Spannung erhöht sich und Widerstände entstehen, gegen die wir dann arbeiten würden. Das ist nicht besonders energieeffizient und natürlicherweise wird dies auch nicht über einen längeren Zeitraum durchgehalten.
Wir lernen besser weich, nicht hart.
USE IT OR LOSE IT
Körperpflege bedeutet: Kümmere dich um deinen Körper, bewege ihn, kräftige ihn – ansonsten verschlechtert sich der Zustand nach und nach.
Nur wer seinen Körper fordert, bis zur Grenze der Bewegung und der Kraft geht, wird den eigenen Zustand erhalten können – und verbessern.
Literaturempfehlungen
Heilige Medizin – Auf der Reise zu den Geheimnissen der Heilung
von Lissa Rankin, Aurum Verlag
No Recipe – Cooking as Spiritual Practice
by Edward Espe Brown, published by Sounds True
Das Trauma in dir – Wie der Körper den Schrecken festhält und wie wir heilen können
von Bessel van der Kolk, Verlag Ullstein
alles über liebe – Neue Sichtweisen
von bell hooks, Verlag HarperCollins
Die Kunst des Lebens – Die menschlichen Werte feiern
von Sri Sri Ravi Shankar, Verlag param
Wenn der Körper Nein sagt – Wie chronischer Stress krank macht und was Sie dagegen tun können
von Gabor Maté, Verlag Unimedica
Der Selbstheilungsnerv – So bringt der Vagus-Nerv Psyche und Körper ins Gleichgewicht
von Stanley Rosenberg, Verlag C. Bertelsmann
Neustart im Kopf – Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft
von Norman Doidge, campus Verlag
Wie das Gehirn heilt – Wie sich unser Gehirn selbst repariert
von Norman Doidge, campus Verlag
Bewusstheit durch Bewegung – Der aufrechte Gang
von Moshé Feldenkrais, Suhrkamp Verlag
Entdeckung des Selbstverständlichen
von Moshé Feldenkrais, Suhrkamp Verlag
Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation
ein Gespräch mit Gabriele Seils von Marshall B. Rosenberg, Herder Verlag
Wenn wir wieder wahrnehmen – Wach und spürend den Krisen unserer Zeit begegnen
von Heike Pourian
Anweisungen für den Koch – Lebensentwurf eines Zen-Meisters
von B. Glassman, edition steinrich
Zen im Alltag
von Charlotte Joko Beck, Goldmann Verlag
Sanfte Hände – Die traditionelle Kunst der indischen Babymassage
von Frédérick Leboyer, Kösel Verlag
Die Botschaften unseres Körpers
von Jean-Pierrre Barral, Irisiana Verlag
Glück, das bleibt – wie Beziehungen gelingen
von Bert Hellinger, Herder Verlag
Dankbarkeit
von Oliver Sacks, rowohlt Verlag
Kriegsenkel – Die Erben der vergessenen Generation
von Sabine Bode, Verlag Klett-Cotta
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Julia Miglus Therapie und Körperarbeit
Herzlichen Dank! Julia